Können Sie Ihren Stresslevel senken?
Es ist ungefähr ein Jahr her, als ich einen Impulsvortrag hielt über die inneren Denkmuster, die unseren Stresslevel immer wieder anfeuern. „Das sind innere Glaubenssätze und die kann ich Ihnen an nur einem Wochenende auflösen“ – war der spontane Ausruf einer anwesenden Dame, die ebenfalls im Coaching-Bereich tätig ist.
Ich zuckte innerlich zusammen. Wie soll das bitte funktionieren? Denn rein physiologisch ist das nicht möglich!!! Vielleicht hat diese Dame ja ein Wundermittel gefunden – komisch nur, dass sie dann noch nicht reich und berühmt ist 😉
Wie Sie meinen zynischen Sätzen anmerken, hat mich diese Dame eher erschrocken als überzeugt. Ich lerne immer mal wieder solche „Coaches“ kennen, die mit fantastischen Marketingversprechen Kunden werben wollen.
Meine persönliche Reaktion: Ich mache einen großen Bogen um diese Menschen.
Zurück zum Thema: Ist es möglich, den Stresslevel nachhaltig zu senken? Ich nehme dieses Erlebnis zum Anlass, um Ihnen aufzuzeigen, was tatsächlich drin ist für Sie. Allerdings ganz ohne unrealistische Versprechen. 😉
Mental trainierbar
In meinem letzten Artikel über Denkmuster, haben Sie erfahren, wie mächtig unsere Gedanken sind. Die Hirnforschung konnte belegen, dass das, was wir denken einen immensen Einfluss auf unseren Erfolg oder eben Misserfolg hat.
Nehmen Sie einen Spitzensportler, wie unseren Michael Schumacher. Mentales Training war für ihn so selbstverständlich, wie praktisches Training. Er war in der Lage auf den Punkt genau anzugeben, wo er sich gerade mental auf der Rennstrecke befand. Seine Zeiten stimmten mit denen aus der praktischen Fahrt sekundengenau überein.
Eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Führungskräfte ist meines Erachtens Ihre mentale Einstellung. Genauso, wie im Spitzensport oder im Cockpit bestimmt diese innere Einstellung, über den Erfolg oder Misserfolg der Mission. Und diese ist trainierbar.
Hochholen
Holen Sie Ihre Denkmuster ins Bewusstsein.
Abgleichen
Gleichen Sie ab, was realistisch daran ist.
Verändern
Richten Sie Ihr Denkmuster konstruktiv aus.
Sie können Ihren Stresslevel mental regulieren
Wir sind in der Lage mental zu steuern, ob unser Stresslevel steigt oder sinkt. Denn der Kopf nimmt immer wieder Bewertungen vor und vergleicht diese mit unseren Bewältigungsmöglichkeiten. Passen diese überein, gibt es rein körperlich keinen Grund „nervös“ zu werden. Erst, wenn die Bewältigungsmöglichkeiten unter den Anforderungen liegen, beginnt der Sympathikus (Nervensystem, das uns in erhöhte Aufmerksamkeit und Fluchtbereitschaft. versetzt) aktiv zu werden.
Wenn also unsere Einstellung Einfluss darauf nehmen kann, wie hoch unser Stresslevel ist, dann können wir dieses Wissen doch konstruktiv einsetzen – oder?
Wenn es uns gelingt, positive Bewertungen zu verankern und Denkmuster zu etablieren, die uns gelassen bleiben lassen – dann wirkt sich das auf den Führungsstil spürbar aus.
Denkmuster verändern unseren Stresslevel
Sie fragen sich wie das geht?
Hier laufen unbewusste Muster ab, die wir in der Regel nicht so einfach erkennen. Mit Hilfe einer professionellen Perspektive ist es möglich, diese unbewussten Strukturen ins Bewusstsein zu holen. So wird es Ihnen erst möglich, daran zu arbeiten.
Und dann?
Anschließend erfolgt die Prüfung, ob sich dieses Muster immer noch bewährt oder ob es mittlerweile gar keine Funktion mehr erfüllt. Es kann sich sogar herausstellen, dass dieses Muster Ihnen sogar sehr hinderlich im Weg zu Ihrem Ziel steht.
Und dann ist dieses Muster nicht mit einem Fingerschnipp verändert. Es braucht eine gewisse Vorgehensweise um neue Muster zu verankern. Rein physiologisch gesehen müssen sich Nervenzellen neu miteinander verbinden.
Ja, das geht. Ist physiologisch machbar und nachgewiesen. Auskennen sollte man sich damit allerdings schon 😊
Also – nicht verzagen. Es lohnt sich da ranzugehen und einmal wirklich verankert, bleibt es auch nachhaltig bestehen.
Bewusst hinschauen lohnt sich
Fazit:
Es gibt ein Spannungsfeld, welches unseren Kopf ordentlich auf Trapp hält:
Die Konsequenz aus diesem Spannungsfeld ist, dass wir schnell "unter Strom geraten". Nicht, weil wir so wenig können. Nein, weil wir uns ständig für alles verantwortlich fühlen und häufig über unsere Grenzen hinaus belasten.
Wenn Sie leistungsstark in Führung gehen wollen, dann brauchen Sie die Fähigkeit, den eigenen Stresslevel senken zu können und zwar so, dass dieser im optimalen Bereich liegt. Die Denkmuster genauer anzuschauen und herauszufinden, ob diese förderlich oder hinderlich ausgerichtet sind, lohnt sich. Langfristig!
Carola Lübbenjans
Hallo, mein Name ist Carola Lübbenjans. Ich bin Diplom Psychologin und habe 14 Jahre lang in Bremen Verkehrspiloten darin ausgebildet, in kritischen Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Dieses Wissen gebe ich an Führungskräfte weiter, damit sie unter starkem Druck sicher und souverän ihr Team zum Ziel führen.
Ich unterstütze Sie darin, gesund leistungsstark zu bleiben und fokussiert Entscheidungen zu treffen, ohne dabei schwerwiegende Fehler zu begehen.
Führungskräfte-Coach & Trainerin